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Zwei alte Freunde
Zu unserem Lehrgang für den 20.04.24 luden wir als Gasttrainer Fiore Tartaglia (7. Dan Shotokan) und Schlatt (6. Dan Shotokan) ein. Obwohl sich die beiden seit über 40 Jahren kennen, waren sie noch nie als gemeinsame Trainer eines Lehrgangs aktiv. Daher sind wir als Verein sehr stolz darauf, diese beiden als Trainer zusammengebracht zu haben.
140 Teilnehmer, aus dabei sechs verschiedenen Bundesländern besuchten unseren Lehrgang und hatten die Möglichkeit unter diesen beiden Freunden trainieren zu können. Dabei unterteilten wir die Gruppe von Anfänger bis zum 4. Kyu und ab dem 3. Kyu bis zum Dan.
Die erste Gruppe, welche aus den Anfängern bis zum 4. Kyu bestand wurde zuerst von Fiore trainiert. Für seine beiden Einheiten beschäftigte er sich mit der Kata Heian Nidan. Mit der Gruppe nahm er die Kata Sequenz für Sequenz auseinander und probierte mit den Trainierenden einige dazugehörige Bunkai Passagen aus. Die Bunkai setzte sich dabei aus den nächstmöglichen Techniken der Kata zusammen, um eine möglichst Kata getreue Anwendung anzubieten. Dementsprechend war natürlich der korrekte Bewegungsablauf wichtig, welcher zwischendurch immer wieder beübt wurde. Schlatt lief mit der Gruppe über den Vormittag verteilt die Katas Taikyoku Shodan, Heian Shodan, Heian Nidan und im Nachmittag die, Heian Sandan und Heian Yondan. Dabei lief er mit der Gruppe die Katas langsam um sich auf die Bewegungen genau fokussieren zu können und vor allem um am Stand zu arbeiten, der als Fundament der Kata stabil sein muss. Somit wurden die Einheiten dennoch konditionell anspruchsvoll, obwohl der eigentliche Bewegungsablauf langsamer vonstatten ging. Gerade nach den Drehbewegungen und Wendungen war es ihm wichtig am stabilsten zu sein und sich passend ausrichten zu können.
Nach der Mittagspause traf sich die Gruppe zu einem Mondo zusammen, welches von den beiden Trainern geleitet wurde. Dabei gab es für die Teilnehmer nochmal die Möglichkeit spezifisch zu den Einheiten Fragen zu stellen oder auch außerhalb der Lehrgangsthematik den beiden Meister zu lauschen.
Die erste Einheit bei Gruppe 2 (ab dem 3.Kyu) wurde zuerst von Fiore geleitet. In seiner ersten Einheit integrierte er die Flexibilität des Körpers in allgemeine Ausweichbewegungen. Dabei sollten die Ausweichbewegungen so minimal wie möglich erfolgen. Sein Ziel war es den Kampfinstinkt zu unterdrücken und die Freude an der erfolgreichen Bewegung zu fördern. Im Laufe der Einheit sollten wir anhand eines Partners versuchen, die Ausweichbewegungen umzusetzen. Als weiteres Druckmittel brachte er während den Partnerübungen den Bo dazu, um den Ablauf etwas spannender zu gestalten. Zum Schluss der Einheit zeigte Fiore den Ursprung dieser Ausweichbewegungen, welche in der Kata Sochin zu finden sind. Schlatt übernahm daraufhin das Training und begann beim Kihon. Nicht nur forderte er mit Technikvariationen und -kombinationen die Gruppe heraus, sondern erklärte während der Verschnaufpausen den Ursprung der Wortteile und welche Bedeutungen sie im Schriftbereich aber auch im Sprachbereich haben. So beanspruchte sein Training nicht nur den Körper, sondern forderte auch den Geist auf, am Ball zu bleiben und sich über die Schriftzeichen Gedanken zu machen. Nach der Mittagspause war Fiore wieder für die zweite Gruppe zuständig und beschäftigte die Gruppe mit einem Bewegungsablauf zur Kata Basadai. Wichtig war ihm hierbei der Hinweis, dass es sich dabei nicht um eine Bunkai der Kata handelte, sondern um eine freie Bewegungsformel, welche die Arm- und Beinmuster separat bearbeiteten. Folgend wurden die Muster mit einem Partner wieder in einem praktischen Beispiel zusammengesetzt, jedoch wieder mit dem Aspekt der freien und limitierten Bewegung und nicht als eine Bunkai. Dabei setzte er auch die Teams wieder unter Druck, indem er dem Ausweichraum durch das üben an Wänden stark einschränkte.Zum Schluss war Schlatt wieder an der Reihe und baute auf seine erste Einheit auf und schaute sich mit der Gruppe an, was nach dem Kihon, die Grundschul-Katas zu bieten haben. Dabei sollten sich beim laufen die Teilnehmer Gedanken machen, was die einzelnen Katas vermitteln und trainieren wollen. Zwischendurch holte Schlatt die Gruppe wieder zusammen und teilte seine Gedanken zu den einzelnen Katas und suchte im übertragenen Sinne nach Katas, welche die jeweils gleichen Lehrintentionen haben, dieses mal nur im Dan Segment. Sobald die Köpfe wieder beschäftigt waren, ließ er die Gruppe wieder auf kleinsten Raum zusammen kommen und die Katas auf absoluter Enge zu den anderen Laufen, bevor der komplette Gedankenprozess für die nächste Heian Kata von vorne begann.
Wir bedanken uns bei allen für die hohe Teilnehmerzahl und euer positives Feedback vom Lehrgang. Ebenso gilt unser Dank natürlich den beiden Meistern, dass sie diesen Tag so interessant und freudig gestaltet haben und hoffen auch in Zukunft wieder beide Trainer und euch Karatekas bei uns Willkommen heißen zu dürfen.
Text: Aaron Polland
Bilder: Aaron Polland / Roy Hoppe