Meine Mission aus den falschen Gründen

Ich begann im Alter von 16 Jahren mit dem Karate – aus den falschen Gründen.

Da ich immer kleiner als die anderen war, wurde ich häufig zum Ziel von Übergriffen. Mein ursprünglicher Wunsch, mich zu verteidigen und diesen Tyrannen eine Lektion zu erteilen, trieb mich zum Karate.

Ironischerweise hörten die Übergriffe auf, als die Täter erfuhren, dass ich mit Karate begonnen hatte, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht in der Lage war, mich selbst zu verteidigen.

Ich setzte mein Training dennoch fort und alles veränderte sich ...

Mit zunehmender Erfahrung im Karate wird einem klar, dass es weit mehr ist als nur eine Sportart, um fit zu bleiben oder um andere zu besiegen. Man erkennt, dass sich hinter den Bewegungen eine tiefere Bedeutung verbirgt. Karate verändert das gesamte Wesen einer Person.

Karate formt deinen Geist, fördert Disziplin und stärkt dein Selbstbewusstsein. Es unterstützt dich dabei, bessere Entscheidungen zu treffen und klärt deinen Geist.

Karate wird zu mehr als nur einer Sportart oder Freizeitbeschäftigung. Es entwickelt sich zu einem Lebensstil, einer Art zu leben, einem Weg, dem man folgen kann.

Dieser Wandel schleicht sich unbemerkt in unser Leben. Durch die ständige Wiederholung wird es zu einem integralen Teil unserer Identität. Wir verbeugen uns beim Betreten des Dōjōs und vor dem Beginn einer Kata oder Partnerübung. Die 1-minütige Meditation "Mokuso" zu Beginn und am Ende jedes Trainings macht uns achtsamer.

Wir lernen, Kritik zu schätzen, da wir erkennen, dass wir dadurch stetig wachsen, lernen und an uns selbst arbeiten können. Jemand, der uns auf Verbesserungsmöglichkeiten hinweist, tut uns einen großen Gefallen, indem er uns Zeit erspart, die wir sonst selbst investieren müssten. Wir verstehen, dass Kritik nicht als persönlicher Angriff gemeint ist.

Jeder, der Karate versteht und selbst erlebt hat, weiß, dass es etwas Wunderbares ist.

Mein Leben hätte ohne die Entdeckung des Karate einen anderen Verlauf genommen. Das Karate hat nicht nur mir selbst geholfen, sondern auch meiner Firma und meiner Familie in zahlreichen Situationen. Ich bin bis heute zutiefst dankbar für die wertvollen Lektionen und Erkenntnisse, die ich durch das Karate gewonnen habe.

Es ist meine Berufung und Mission, Menschen die Welt des Karate näherzubringen und sie dabei zu unterstützen, sich durch diese Kunst zu verbessern und ein tieferes Selbstverständnis zu erlangen. Trotz begrenzter Möglichkeiten werde ich mein Bestes geben, um diese Mission zu erfüllen.

Kampfkünstler sind für mich eine große, weltweit verbundene Familie, die von denselben Werten geprägt sind: Freundlichkeit, Respekt, Offenheit, Bescheidenheit, Lernbereitschaft, Disziplin, Dankbarkeit, Empathie und Großzügigkeit.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Kampfkünstler eine bedeutende Rolle in dieser turbulenten Welt spielen, und ich bin dankbar, Teil dieser besonderen Gemeinschaft zu sein.